Bratwürste für den Weihnachtsbaum

Verweilen, schauen und staunen

Verweilen, schauen, staunen und aussergewöhnlichen Glasschmuck entdecken, den es nirgends auf der Welt gibt. Das kann man in der Galerie Lüchinger. Wo sonst findet man Spielkarten, Appenzeller Ziegen oder St.Galler Bratwürste aus Glas.

Eigentlich betreibt Carmela Lüchinger mitten im Zentrum von St.Gallen nur ein Geschäft für Weihnachtsdekoration. Aber Kraft ihrer Fantasie und ihrer Kreativität hat sie mit den Jahren daraus einen Ort der Freude erschaffen, an dem man gläserne Kunstwerke findet, die nicht nur Kinderaugen weit über Weihnachten hinaus zum Leuchten bringen.

Wenn es um den Zauber von Weihnachten geht, strahlt Carmela Lüchinger bis heute wie ein kleines Kind über das ganze Gesicht. Und an dieser Freude wollte die gelernte Vergolderin andere Menschen schon immer teilhaben lassen. Deswegen eröffnete sie vor fast 15 Jahren in St.Gallen, ganz in der Nähe des berühmten Benediktinerstiftes, einen kleinen Laden für Weihnachtsdekoration. Mittlerweile bietet sie dort mehr als 5000 verschiedene Artikel an.

Wie ist das möglich? «Ich wollte den Menschen zeigen, dass es mehr als Christbaumkugeln, Engelchen und Lametta gibt», sagt Lüchinger. «Deshalb ging ich auf Entdeckungsreise, um mich mit der Geschichte des Weihnachtsschmucks zu beschäftigen.» Früher wurden oft Figuren, Symbole, Früchte oder Gegenstände des Alltags als Dekoration verwendet. Auf einem alten Foto habe sie sogar gesehen, dass jemand seinen Weihnachtsbaum mit einem kleinen Zeppelin schmückte. Das brachte Carmela Lüchinger auf die Idee, ihr Sortiment zu erweitern.

Kontakt:

Galerie Lüchinger
Frau Carmela Lüchinger
Webergasse 26
9000 St. Gallen
+41 71 923 68 58

Exklusives Design braucht
handwerkliche Qualität

In Polen, Deutschland und Tschechien fand Lüchinger Manufakturen, die bis heute die hohe Kunst der Glasverarbeitung beherrschen. «Die staunten nicht schlecht, als ich sie bat, eine Miniatur der St.Galler Kathedrale aus Glas anzufertigen.» Aber der Versuch gelang. Der Artikel entwickelte sich zum absoluten Renner, der längst mehr als eine Weihnachtsdekoration ist. «Viele kaufen mittlerweile die Kathedrale und andere Artikel als Geburtstagsgeschenk, als Erinnerung an ihren Urlaub oder als Mitbringsel.» Was nicht wundert, wenn man einen Blick auf das vielfältige Sortiment wirft.

Mit dem Bürli im Gepäck nach Polen

Fast alle Miniatur-Kunstwerke haben direkten Bezug zur Schweiz und der Region St.Gallen im Speziellen. Das führte während der Produktion zum interessanten Austausch der Kulturen. Denn den polnischen Glasbläsern war nicht unbedingt klar, was ein St.Galler «Bürli» ist. «Also bin ich mit einem unserer herrlichen kleinen Bauernbrote im Gepäck nach Polen gefahren und habe den Glaskünstlern vor Ort gezeigt, wie so ein Bürli aussieht. Zuerst haben sie eine Kopie aus Glas angefertigt. Dann haben sie voller Genuss das Brötchen gekostet», lacht sie.

Weil der Mensch nicht nur von Brot allein lebt, hat Carmela Lüchinger sehr rasch auch die legendäre St.Galler Bratwurst in ihr gläsernes Sortiment aufgenommen. Die ist mittlerweile genau so beliebt wie das Original. Aber im Gegensatz zur frisch gebratenen Wurst wird sie lieber als Geburtstags- oder Hochzeitsgeschenk verwendet. Oder eben als Weihnachtsdekoration.

Das Wissen um Braunvieh und Jassen

Carmela Lüchingers Fantasie scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein. In ihrer unmittelbaren Umgebung findet sie immer wieder spannende Dinge, die sie zu neuen Versuchen inspirieren. «Ich bin zum Glück ein neugieriger Mensch. Denn oft musste ich mich erst weiterbilden, um neue Artikel zu entwickeln.» Deswegen kenne sie sich mittlerweile bestens bei Kühen und Braunvieh aus, meint sie schmunzelnd. Und seit es in ihrem Laden gläserne Spielkarten gibt, braucht man der umtriebigen Geschäftsfrau auch über das beliebte Schweizer Kartenspiel «Jassen» nichts mehr erzählen.

Alte Traditionen in Glas gegossen

Zu Beginn hatte der Laden in den Monaten November und Dezember seine Hochsaison. Mit der Einführung der gläsernen «Silvesterkläuse» verlängerte sich der Ansturm auf das Geschäft bis in den Januar. Die Silvesterkläuse gehören zu einem Brauch des Schweizer Kantons Appenzell, der zur Jahreswende stattfindet. Aber nicht am 31. Dezember, sondern am 13. Januar, wenn laut dem alten, julianischen Kalender das neue Jahr beginnt. Da ziehen die bunt maskierten Silvesterkläuse singend und mit Glocken schellend von Haus zu Haus, um ein gesegnetes neues Jahr zu wünschen. «Ich war schon immer von diesen prächtig geschmückten Figuren fasziniert», gesteht Lüchinger. Anscheinend nicht nur sie, denn die Silversterkläuse sind bei den Kunden aus aller Welt extrem gefragt.

Der Zauber von Weihnachten das ganze Jahr über

Weil auch alle anderen Produkte sich stets wachsender Beliebtheit erfreuen, herrscht in Lüchingers Laden mittlerweile das ganze Jahr über Hochsaison. Kein Wunder, denn die kleinen Schmuckstücke aus Glas faszinieren durch ihre liebevolle Gestaltung und das hohe Mass an handwerklicher Qualitätsarbeit. Aber vielleicht liegt das wahre Geheimnis des Erfolges doch in seinem Ursprung verborgen. «Wir bauen Kleinode des Lebens aus Glas nach. Aber weil wir es als Dekoration anbieten, schlummert in ihnen der Zauber von Weihnachten. Die Sehnsucht nach Frieden und Freude. Das Leuchten von Kinderaugen. Einfach ein Stück Glück.»

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