Haus zum Notenstein

Haus zum Notenstein
Ursprünglich als Gesellschaftshaus im 16. Jahrhundert errichtet, fungiert das Gebäude als Sitz der «Gesellschaft zum Notenstein». Nach einem Umbau diente es als Wohn- und Geschäftshaus und später als Sitz einer Bank.
Geschichte: In St.Gallen sind seit dem 14. Jahrhundert Zünfte überliefert. Ihre wichtigste Funktion bestand in der Schaffung und Durchsetzung wirtschaftlicher Normen im Bereich der verschiedenen Handwerke. Der Reichtum der Stadt beruhte jedoch nicht nur auf der Textilproduktion, sondern auch auf Handel und Export. Neben den Handwerkszünften gab es daher – urkundlich überliefert seit 1451 – auch eine Kaufleutevereinigung, die so genannte «Gesellschaft zum Notenstein». Diese Gesellschaft unterschied sich von den Handwerkszünften insofern, als sie weniger berufspolitische als vielmehr kulturelle und gesellschaftliche Ziele verfolgte. Durch ihre wirtschaftlichen, politischen und familiären Verbindungen prägten die «Notensteiner» die Entwicklung der Stadt entscheidend mit. Vom 16. Jahrhundert bis Ende des 18. Jahrhunderts befand sich das Gesellschaftshaus der «Notensteiner» am Bohl, an der Stelle des heutigen Hauses zum Notenstein. 1798, im Zuge der napoleonischen Neuordnung, wurde die Gesellschaft aufgelöst. Hans Anton Zyli, der Erbe des Speditions- und Handelshauses «Caspar Zyli», kaufte das alte Gesellschaftshaus, liess es abreissen und erbaute 1801/02 an derselben Stelle das heutige Haus zum Notenstein als Wohn- und Geschäftshaus. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts und mit dem Eintritt der Familie Wegelin konzentrierte sich das Unternehmen vollständig auf das Bankgeschäft. 2012 zog die aus «Wegelin und Co.» hervorgegangene Notenstein La Roche Privatbank AG (bis 2015 Notenstein Privatbank AG) ins Haus zum Notenstein ein. Die Notenstein La Roche Privatbank AG war eine Schweizer Privatbank mit Hauptsitz in St.Gallen, die zum Raiffeisenkonzern gehörte. 2018 wurde sie an die Bank Vontobel AG verkauft und anschliessend vollständig in diese integriert. Architektur: Erbaut um 1800 für Johann Anton Zili. Der klassizistische Mansarddachbau mit Quergiebel bildet zusammen mit dem Waaghaus den östlichen Abschluss des Bohl. Die Arkade an der Südseite sowie der Balkon an der Westseite entstanden bei einer Renovation 1916/17. Heutige Nutzung: Heute befindet sich im Gebäude eine Filiale der Bank Vontobel AG.

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Bohl 17
9000 St. Gallen
Schweiz

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