Das Lagerhaus an der Davidstrasse 40-46 symbolisiert – zusammen mit dem Bahnhof und der Hauptpost – die Bedeutung St.Gallens als Wirtschaftsstandort und als Warenumschlagplatz.

Geschichte:
Die Ostschweiz war schon lange auf gute Handelsbeziehungen mit Exportländern angewiesen; der Bedarf vor Ort war weitaus kleiner als die hergestellten Mengen an Textilien. Mit dieser Ausweitung der Handelstätigkeit rückte auch die Bedeutung der Logistik in den Vordergrund. Der Erfolg von Produktionsbetrieben war auf funktionierende Transport- und Lagerinfrastrukturen angewiesen, um ferne Kundinnen und Kunden effizient – und warenschonend – zu erreichen. Post- und Schnelldampfer mussten die edlen Produkte nach New York oder Mexiko, nach Ostindien, China, Japan oder Australien bringen. Das Lagerhaus als Zollfreilager leistete dazu einen wichtigen Beitrag.

Architektur:
Gebaut vom «Kaufmännischen Directorium St.Gallen» befindet sich das 150 Meter lange Gebäude am Strassenende. Es handelt sich dabei um einen Sichtbackstein-Komplex mit Riegelwerk. Die Symmetrieachse ist akzentuiert, westlich ist ein Turmrisalit angebracht.

Heutige Nutzung:
Heute wird das Lagerhaus multifunktional genutzt für Museen, Kreativität und Gastronomie. Im Restaurant mit Loft-Charakter locken kulinarische Genüsse. Auf der Rückseite des Gebäudes, wo einst Waren auf Bahnwaggons verladen wurden, bietet ein von Blicken und Lärm geschützter Biergarten inmitten des Geschäftsquartiers ein heute besonders kostbares Gut: Ruhe.