Wo geht das Licht hin, wenn der Tag vergangen ist?

Wo geht das Licht hin, wenn der Tag vergangen ist?
Das Buch lotet die Schatten der Verfolgung aus, die bleiben.

Die Familie ihrer Mutter hinterlässt Erinnerungen, Erbstücke und Geschichten. Von der jüdischen Familie des Vaters bleibt lediglich ein kleines Foto. Nur ein einziges Mal erzählte ihr der Vater von dem, was während der Shoah mit ihm und seiner Familie geschehen war – auf einer Parkbank im Botanischen Garten in Zürich. Da ist Nadine Olonetzky fünfzehn, und ihr Vater mittlerweile Grafiker und Amateurfotograf, der alles festhalten muss, bevor es verschwindet. Jahrzehnte später stösst sie auf Berge von Akten und erfährt, was ihre Eltern so lange vor ihr geheim gehalten hatten.

Ausgehend vom Gespräch auf der Parkbank spannt Nadine Olonetzky einen Bogen von der Geschichte ihrer aus Odessa stammenden Familie über die Kriegsjahre und den jahrelangen Kampf ihres Vaters um die sogenannte «Wiedergutmachung» bis in die Gegenwart. Eindringlich, nah und mit lakonischem Witz erzählt sie, wie sich das Geschehene und das Wissen und Nichtwissen darum auf ihr Leben auswirkte, und stellt die Fragen, die sie ihrem Vater nie stellen konnte.

Das Buch lotet unsentimental die Schatten der Verfolgung aus, die bleiben. Es erzählt von Flucht, Schmerz, Wut und Irrsinn, aber auch von Liebe und Lebensmut; von der Magie der Bilder, der beruhigenden Kraft eines Gartens – und von den Grenzen, das Geschehene zu verarbeiten. Tod, Flucht und Verlust können nicht wiedergutgemacht, aber sichtbar gemacht werden.

Eine Veranstaltung des Museums Prestegg in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Hohenems im Rahmen des Begleitprogramms des Projekts «Gemeinsam erinnern im Rheintal».

  • Durchführungszeit/en
  • Keine Durchführung

Adresse

Museum Prestegg
Rabengasse 3
9450 Altstätten
Schweiz

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Datum
27. Januar 2026