Stadthaus
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Das Stadthaus der Ortsbürgergemeinde St.Gallen ist ein baulicher Zeuge der Blütezeit der Textilwirtschaft in der Frühen Neuzeit. Es wurde Ende des 16. Jahrhunderts von einem reichen Kaufmann erbaut.
Geschichte:
Bis zur Reformation im frühen 16. Jahrhundert standen an der Stelle des heutigen Stadthauses die zum Kloster gehörende Johanneskapelle sowie eine Schwesternklause. 1589 kaufte der Kaufmann Hans Schlumpf diese Bauten und ersetzte sie durch das heutige Stadthaus. Hans Schlumpf repräsentierte die Oberschicht von St.Gallen und war äusserst vermögend: Als er das Stadthaus bauen liess, gehörte er zu den zwanzig reichsten Bürgern der Stadt.
Hans Schlumpf war der Sohn des Kaufmanns und Bürgermeisters Caspar Schlumpf (1510-1587) und der Anna Schirmer. 1568 heiratete er Sabina Zollikofer (1545-1585), die Tochter vermögender und politisch einflussreicher St.Galler.
Hans Schlumpfs Herkunftsfamilie hatte durch den Leinwandexport Wohlstand erlangt und besass Handelsniederlassungen in Nürnberg und Lyon. Mitglieder der Familie Schlumpf bekleideten oft auch hohe politische Ämter in St.Gallen.
Architektur:
Die Häuser von wohlhabenden Kaufleuten waren meist zugleich Wohnhaus und Geschäftssitz. Das Erdgeschoss wurde als Lager und für den Warenumschlag genutzt, während die oberen Stockwerke als Wohnräume und für repräsentative Zwecke dienten. Im Stadthaus ist dies heute noch zu erkennen: Die grossen, gewölbten Räume auf beiden Seiten der Eingangshalle waren für geschäftliche Aktivitäten vorgesehen, während der Festsaal im obersten Stock für gesellschaftliche Anlässe genutzt wurde. Aufgrund seiner Grösse wurde das Haus auch als «grosses Haus» oder «hohes Haus» bezeichnet. Der dritte Name, «das halbe Haus», deutet auf den ungewöhnlichen Grundriss hin.
Heutige Nutzung:
Das Stadthaus ist der Hauptsitz der Ortsbürgergemeinde St.Gallen und ihr Verwaltungsgebäude. Der Festsaal und der renovierte Keller dienen darüber hinaus als Räumlichkeiten für kulturelle und gesellschaftliche Anlässe und können gemietet werden. Im Gewölberaum im Erdgeschoss befindet sich zudem eine kleine Ausstellung zur Stadtgeschichte, die im Rahmen von Führungen zugänglich ist.
Räume
Raum | Bankett | Konzert | Seminar | U-Form |
---|---|---|---|---|
Festsaal | 60 | 100 | 24 | 20 |
Bürgerratssaal | - | - | 12 | - |
Gewölberaum | - | - | 20 | - |
Stadthauskeller | 60 | 80 | 18 | 10 |
Weitere Infos
maximale Teilnehmerkapazität | 100 |
Map
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Verantwortlich für diesen Inhalt: St.Gallen-Bodensee Tourismus
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