Haus zur Waage
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Die Architektur der Stickereiblüte veränderte nicht nur die westliche Vorstadt und das Stickereiquartier, sondern auch die obere Altstadt.
Geschichte:
Der aus Nordböhmen stammende Wendelin Heene (1855-1913), der die Waage 1903/04 für den «Consum Verein» erbaute, war der wohl einflussreichste Architekt seiner Zeit in St.Gallen. Viele der interessantesten Grossgebäude zwischen den frühen 1890er-Jahren und 1913 wurden von ihm entworfen.
Architektur:
Die Waage mit ihrem barockisierenden Erkerturm überwindet die Kleinräumigkeit des mittelalterlichen Gassenraums. Der Bau vereinigt zwei Liegenschaften, Zur Waage und Zur Goldenen Garbe.
Mit seinen fünf hohen Geschossen – das oberste hinter einer Steinbalustrade versteckt – eröffnet Wendelin Heene eine neue architektonische Perspektive für die Multergasse, die nach 1900 einen Aufschwung als Ladengasse erlebt.
Bei der Waage wird die Pfeilerbaukonstruktion mit einer Sandsteinhülle kaschiert. Diese ist in ihrer figürlichen und ornamentalen Modellierung bemerkenswert. Pilaster wachsen organisch aus der Wand heraus und münden oben in die Ornamentik eines Rautenfrieses. Hervorragend sind die fünf überlebensgrossen, vollplastischen Sandsteinköpfe, die die fünf Kontinente darstellen – Meisterwerke des in St.Gallen ebenfalls überaus produktiven holländischen Steinbildhauers Henri Gisbert Geene (1865-1950).
Heutige Nutzung:
In dem Gebäude logierte jahrzehntelang das führende St.Galler Sportfachgeschäft «Sport Sonderegger»; manche Stadtbewohner nennen das Haus heute noch so. Später übernahm die Zürcher Damenmodefirma Feldpausch (heute ein Label der PKZ-Gruppe) den Standort; 2011 wurde die Liegenschaft einem Totalumbau unterzogen.
Kontakt
Neugasse 55
9000 St. Gallen
Schweiz
Map
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