Bratwurst, Bürli, Bier & Biber
Die «4 B St.Galler Genuss-Highlights»
In St.Gallen hat Genuss Tradition. Die St.Galler Bratwurst ist ein echtes Original, das zusammen mit einem knusprigen Bürli und einem Glas lokal gebrautem Bier einfach perfekt schmeckt. Und als süsse Krönung darf der Biber, ein traditionelles Mandelgebäck, nicht fehlen. Lass dich von der Vielfalt und Authentizität der St.Galler Küche verzaubern!
St.Galler Bratwurst
Bereits 1438 wird in den Statuten der St.Galler Metzgerzunft erstmals das Rezept für die Wurst erwähnt. Bis heute muss das edle Produkt streng nach Vorschrift hergestellt werden, um den Ehrentitel «St.Galler Bratwurst IGP» zu verdienen. IGP: Indication Géographique Protégée. Damit ist der bekömmliche Leckerbissen quasi ein geschütztes Kulturgut, denn die echte St.Galler Bratwurst darf nur in der Region produziert werden. Und alle Zutaten müssen aus der Schweiz stammen.
Kalbfleisch, Schweinefleisch und Speck bilden die Basis. Das Ganze wird mit Milch vermischt. So erhält die Bratwurst ihre charakteristische weisse Farbe. Verfeinert wird mit Salz, Pfeffer und Marcis (geriebene Schale der Muskatnuss). Weitere Gewürze zur Veredelung sind nach den strengen Stauten zugelassen, aber im Grunde nicht notwendig.
Alle Varianten ohne Senf
Die klassische St.Galler Bratwurst wiegt zwischen 110 und 130 Gramm. Wer etwas mehr möchte, der bestellt am besten die legendäre St.Galler OLMA-Bratwurst. Diese rund 160 Gramm schwere Köstlichkeit ist nach der im Herbst in St.Gallen stattfindenden OLMA-Messe benannt. Die OLMA ist die bekannte «Ostschweizerische Land- und Milchwirtschaftliche Ausstellung».
Feinschmecker können sich mit einer Wurst namens «Die Edle» verwöhnen. Sie enthält mehr Kalbfleisch als die klassische Variante. Der Superstar unter den Bratwürsten kannst du leider nur alle drei Jahre geniessen. Die St.Galler Kinderfest-Bratwurst wiegt stolze 220 Gramm und wird nur anlässlich für das alle drei Jahre stattfindende Kinderfest produziert. Egal welche Variante du genussvoll verzehrst, tu es bitte ohne Senf.
Seminar, bei dem es wortwörtlich um die Wurst geht
Bratwurst-Degustation
Welches ist die beste St.Galler Bratwurst? Spannende Fakten gibt es am Degustationsseminar der Sortenorganisation St.Galler Bratwurst.
St.Galler Bürli
Das Bürli ist ein kleines Bauernbrot mit knuspriger Kruste. Innen drin überrascht es mit einem angenehm luftigen und frischen Teig. Es besteht aus Mehl, Wasser, Hefe, Malz und Salz. «Gott erhalt’s», möchte man angesichts der Einfachheit fast sagen. Doch trotz seiner schlichten Zutaten war das Bürli schon immer etwas Besonderes.
Von Anfang an galt es als Genussbrot. Eine Chronik aus dem Jahre 1723 weiss zu berichten: «Als Zeichen einer herrlichen Zeit werde in den Gastwirtschaften Bürli vom besten Schitenmehl zu Bier und Wein gestellet». Damals wurde das kleine, resche Brötchen zumeist in wohlhabenden Gegenden produziert und serviert. So auch in der Stadt St.Gallen, die unter anderem durch die Produktion und den Vertrieb von Stickwaren zu Reichtum gekommen war.
Wasser als Geheimnis
Der hohe Wasseranteil ist das Geheimnis der köstlichen Backware. Das Bürli besteht zu etwa gleichen Teilen aus Mehl und Wasser. So entsteht zunächst ein sehr weicher Teig, der über Nacht ruhen muss. Am nächsten Tag kommen Salz, Malz und Frischhefe hinzu. Anschliessend lässt man den gut durchgewalkten Teig nochmals eine Stunde ruhen. Danach darf er aber auf keinen Fall noch einmal geknetet werden. Das würde die eingeschlossenen Luftporen zerstören. Deshalb schmeckt ein Bürli innen drin so fluffig, frisch und fein. Die resche Kruste entsteht durch eine hohe Backtemperatur.
St.Galler Bier
Das Bierbrauen hat in St.Gallen eine lange Tradition. Im positiven Sinne Schuld daran ist das Kloster St.Gallen. Dessen Mönche waren nicht nur fromm und gottgefällig, sondern offenbar auch ziemlich durstig. Bereits im 11. Jahrhundert wurde hier im grossen Stile Bier produziert. Eine Brauerei dieser Dimension gab es damals in ganz Europa nicht. Damit der Herrgott dem Bier auch sicher den Segen geben würde, errichteten die Mönche den benötigten Getreidespeicher in Form eines Kreuzes.
Auch die Ursprünge der Brauerei Schützengarten reichen weit in die Geschichte zurück. 1779 gründete Johann Ulrich Tobler den Betrieb in St.Gallen. Seither war und ist die Brauerei stets in privatem Familienbesitz. Die Brauerei Schützengarten produziert viele Biere. Aber alle Sorten vereint ein Geheimnis.
In der Ruhe liegt der Geschmack
Schnell produzierte Biere kommen innerhalb von zwei bis drei Wochen auf den Markt. Ein Bier aus der Brauerei Schützengarten lagert mindestens acht Wochen, bis es seine volle Reife erreicht hat. Deshalb schmeckt es auch so einzigartig gut. Greife also zielsicher nach einem Glas Schützengarten und geniesse Schluck für Schluck die hohe Schweizer Braukunst, bevor sich die St.Galler-Gaumen-Genusstour langsam aber sicher zum Finale Furioso für die Sinne steigert. Und das mit einem...
Alles, was du über Bier wissen musst
St.Galler Biergeschichte(n)
Tauche auf einer Führung in spannende Biergeschichten ein: Das jahrtausendalte Kulturgetränk Bier hat auch in der Stadt St.Gallen eine über 1200-jährige Tradition! Nicht nur bierige Fakten, sondern auch lustige Geschichten, Anekdoten und die Degustation von lokalem Bier lassen dich an der Biergeschichte(n) Führung in die Welt von Hopfen und Malz eintauchen.
St.Galler Biber
Keine Sorge, die Eidgenossen haben es nicht auf die kleinen süssen Nager abgesehen. Vielmehr servieren sie etwas Süsses, von dem du gar nicht mehr genug bekommen kannst. Der Biber ist ein Lebkuchen-Gebäck aus Honigteig, gefüllt mit einer Mandelmasse. Ursprünglich nannte man es «Birnenzelten». Im Laufe der Jahre wurde daraus «Biberzelten», bis es als «Biber» weit über die Grenzen von St.Gallen hinaus bekannt wurde.
Die Oberseiten der Biber sind mit kleinen Kunstwerken verziert. Früher wurden handgeschnitzte Vorlagen in den noch weichen Teig gedrückt. Beliebte Motive waren der St.Galler Dom oder ein aufrechtstehender Bär - das Stadtwappen von St.Gallen. Heute wird der Biber gerne mit auf Marzipan gedruckten Bildern verziert. Natürlich mit Lebensmittelfarbe, so dass man sich die Kunst buchstäblich auf der Zunge zergehen lassen kann. Biber gibt es in verschiedenen Grössen und sie eignen sich somit bestens als wohlschmeckendes Mitbringsel.
Bereit für die 4 B St.Galler Genuss-Highlights?
Die «4 B St.Galler Genuss-Highlights» kennen viele Ergänzungen. Es steht dir selbstverständlich frei, das kulinarische Abenteuer bei einem Glas Wein oder einem würzigen Schnäpschen ausklingen zu lassen. Vielleicht willst du dich wahlweise auf einzelne Stationen spezialisieren, indem du beispielsweise die Bierverkostung von diversen Sorten zu umfangreichen Studien ausbaust. Oder du beginnst ein Zirkeltraining und fängst noch einmal von vorne an. Denn wer nie geniesst, der wird irgendwann ungeniessbar. In diesem Sinne wünschen wir dir von Herzen «en Guete»!