Tröckneturm

Der Tröckneturm illustriert ein Kapitel Industriegeschichte zwischen dem Kollaps der Leinwandproduktion Ende des 18. und dem Höhenflug der Stickereiindustrie Ende des 19. Jahrhunderts.

Geschichte:
Die Geschichte des Tröckneturms ist eng mit der Burg Waldegg verflochten, zu deren Ländereien das grosse Areal mit den Burgweihern bis hinunter nach Schönenwegen gehörte. Das stattliche Anwesen, fast 300 Jahre im Besitz des Klosters St.Gallen, war nach der Helvetischen Revolution an den Kanton gefallen. 1825 ersteigerte der St.Galler Kaufmann Johann Jakob Täschler (1786-1830) das Areal und errichtete einen Fabrikanbau an die Burg, in dem er eine Rotfärberei betrieb - damals gerade gross in Mode. Er war es auch, der 1828 beim so genannten «Alten Weiher» ein «Tröcknehaus» errichten liess. Es war eine durchdachte Konstruktion, innen beheizbar, so dass die Stoffbahnen je nach Wetter aussen oder innen aufgezogen und getrocknet werden konnten.

Heutige Nutzung:
Dank der neuen Eigentümerschaft für das Areal Sittertal, zu dem auch das Burgweiherareal gehörte, konnte der Tröckneturm 1997 in eine Stiftung überführt werden, welche dieses einzigartige Objekt textile Vergangenheit zu einem Begegnungsort umbaute, museal ergänzt mit einer Dauerausstellung zu den Themen "Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Stadt St.Gallen", "Die Sitterlandschaft als Wirtschaftslandschaft" und "Die Geschichte der St.Galler Textilindustrie". Der Turm kann heute auch für gesellschaftliche Anlässe gemietet werden.

Tröckneturm